Ich könnte darüber schreiben, dass…

Ich habe ein bisschen länger überlegt, worüber ich meinen heutigen Beitrag schreiben möchte. Auch wenn ich gerne einfach Buchrezensionen verfasse oder mich über andere Medieninhalte auslasse, die ich so gegenwärtig konsumiere, habe ich durchaus auch immer wieder den Anspruch, hier etwas Gehaltvolles zu schreiben. Etwas, das jemandem, der:die das hier gerade liest, Denkanstöße, neues Wissen oder Gefühle von Verstandensein gibt. Ich weiß, dass ich damit vielleicht sehr hohe Ansprüche an mich selbst stelle und die Bedeutung dieses kleinen Blogs zu hoch ansetze. Aber wir machen das ganze hier ja auch nicht ohne Grund.

Was beschäftigt mich also aktuell, das ich auf dieser öffentlichen Plattform mit euch teilen will? Die Arbeit klar, aber davon kann ich ganz viel allein aus Datenschutz hier nicht breittreten. Außerdem würde ich gerne meinen Job behalten und Kolleg:innen, falls sie hierauf stoßen sollten, nicht irritieren. Mich beschäftigen viele Dinge, die ich etwas zu privat finde, um sie einer Öffentlichkeit, von der ich ja gar nicht so genau weiß, wer sie ist, zugänglich zu machen. Außerdem – sind wir ehrlich – meine privaten Probleme interessieren vielleicht mein enges Umfeld und mehr Leute auch nicht. Und mein enges Umfeld sollte meine Gedanken nicht unbedingt aus einem Blogbeitrag erfahren müssen, sondern lieber im persönlichen Gespräch. (Weil das gerade hier etwas dramatisch klingt, keine Sorge, Umfeld, mir geht’s gut, ihr habt keine großen Katastrophen verpasst.)

Ich könnte euch erzählen, welche Serie ich als letztes gesehen habe (Daisy Jones & The Six, klare Guckempfehlung, aber noch mehr Leseempfehlung des gleichnamigen Buchs). Welchen Film ich geschaut habe (Coco, Pixar-Film von 2018, immer noch schön für die ganze Familie). Welches Buch ich gelesen habe (Butter von Asako Yuzuki, aber dazu hat euch Jenni schon eine super Rezension hier geliefert). Welches Game ich gerade spiele (die Sucht nach Stardew Valley hat mich wieder). Welchen Podcast ich wieder für mich entdeckt habe (Piratensender Powerplay, es müssen ja nicht immer zwei weiße cis-Dudes mit coolen Sprüchen sein). Oder welche Musik ich gerade höre (neben gemischten Spotify-Playlists momentan wieder sehr viel Bukahara). Ich könnte sicher aus all diesen Inhalten einen zumindest halbwegs interessanten Blogbeitrag basteln.

Einen Entwurf hatte ich auch schon angefangen darüber, warum ich seit Monaten mir auf YouTube Videos anschaue, in denen Leute Trash TV kommentieren, obwohl ich selbst diese Sendungen niemals anschaue. (Bzw. anschauen könnte, meine Spiegelneuronen sind ganz schlimm bei Fremdscham und ab irgendeinem Punkt hätte mich wahrscheinlich ein dummer oder sexistischer Spruch soweit, dass ich Dinge durch die Gegend werfen würde.) Ich habe auch einen Beitrag darüber begonnen, warum es mir peinlich ist, dass ich im letzten Jahr sehr viele kitschige Liebesromane gelesen habe und immer noch lese. Obwohl man (ich) sich wirklich nicht dafür schämen sollte, dass man bei dieser zwischendrin so bedrückenden Realität einfach eine fiktive Welt, in der von vornerein ein Happy End garantiert ist, braucht.

Eine Möglichkeit wäre natürlich auch, dass ich alte Hausarbeiten aus dem Studium herauskrame und mir daraus nochmal Themen suche. Denn auch bei meinen Hausarbeiten hatte ich im Regelfall einen gewissen Anspruch an die Themen und mich selbst. Und einiges davon ist leider immer noch oder wieder aktuell (looking at you, Harry Potter-Fandom). Ich könnte Artikel oder Blogbeiträge von anderen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, als Aufhänger für eigene Gedanken nehmen. Oder das, was mir so in meine Social Media Timelines gespült wird, analysieren. Könntekönntekönnte.

Ich könnte über das alles schreiben. Also habe ich es ganz kurz getan und damit eigentlich über nichts geschrieben. Aber das finde ich okay. Was mich für den heutigen Beitrag beschäftigt hat, war vor allem die Frage, was mir gerade wichtig oder interessant genug scheint, um mich darüber hier auszulassen. Also habe ich einfach die Frage auch zu meiner Antwort gemacht. Wir schreiben diese Beiträge natürlich für euch Leser:innen, aber irgendwie doch auch für uns selbst. Daher habe ich euch heute einfach mal an einer kleinen Reflexion teilhaben lassen. Nächstes Mal dann auch wieder etwas Inhaltsreicheres, versprochen.

Habt ihr Themenvorschläge, über die wir dringend mal schreiben sollten? Dann meldet euch gerne, auf welchem Weg auch immer, bei uns!

Beitragsbild: Unsplash/Lucas Santos

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s