Die OK KIDS sind alright

Zehn Jahre und zehn Städte: Die Band OK KID sind auf ihrer Geburtstagstournee. Vor genau 10 Jahren ist ihr Debütalbum erschienen. Natürlich haben sie auch in ihrer zweiten Wahlheimat Köln ein Konzert gegeben. Für ihren Auftritt hatten sie sich einige Überraschungen überlegt und konnten damit bei ihren Fans im ausverkauften Carlswerk ordentlich punkten.

  • Foto: Populärkollektiv
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Blumengarten – Solltet ihr euch merken

Schon bevor das Konzert losging, heizte die Vorband Blumengarten die Menge vor der Bühne ein. Ihre Lieder sind sehr gefühlvoll gesungen und mit ihrer sympathischen Art hatten sie das Publikum schnell auf ihrer Seite. Sänger Rayan erklärte, sie hätten einige unfertige Lieder mit, aber sie improvisierten so gut, dass es kaum auffiel. Er selbst zeigte sich überrascht vom Durchhaltevermögen der Fans: „So lange hat noch nie jemand im Takt mit gewunken“. Mit ihrem Song „Paris Syndrom“ hat sich die Band aus Velbert letzten Sommer schon einige Fans gemacht. Mittlerweile haben sie mit Paula Hartmann eine exklusive Live-Session gedreht und zu ihren Fans zählen große Künstler wie Casper, Cro und natürlich auch OK KID.

10 Jahre OK KID

Als das Licht endlich dunkler wurde und die Hintergrundmusik ruhiger, kam OK KID mit den Worten „Dachte du lügst, wenn du sagst, die Welt steht still. Es ist Frühling in der Stadt und die Welt steht still“ auf die Bühne. Die Fans waren alles andere als ruhig und still, sie freuten sich zu sehr. Im Hintergrund sah man zunächst einzelne Buchstaben aufleuchten. Später dann ihren Namen und kurze Videos. Nach einer langen Pause – die Band hatte während Corona bis auf sehr kleine Live-Auftritte keine Konzerte gegeben – war es nun endlich wieder so weit. Mit im Gepäck hatten sie ihr Album „Drei“ (2022), in Anlehnung an ihr Album „Zwei“ (2016). Elf Songs, in denen es um persönliche Erfahrungen, aber auch um politische Statements geht. Wie zum Beispiel auch in ihrem zweiten Song des Albums und gleichzeitig auch zweiten Song des Konzerts „Es regnet Hirn“. Darin heißt es: „Die Erde brennt, die Bäume sind braun. Wer bringt es noch fertig in den Spiegel zu schau’n?“ und „Kommt raus, es regnet Hirn. Der Herr ist eine Frau, es regnet Hirn“. Diese Zeilen kommen gut an, was man daran erkennen kann, dass die Fans mitsingen. Sie treffen mit ihren Liedern über Klima, Feminismus, Verantwortung und Versagensängste die Themen ihrer Generation.

Überraschungsgast Querbeat

Immer wieder sah man den Frontsänger Jonas auf der Bühne hin und her laufen, tanzen und hüpfen. Man bekam das Gefühl, er wäre am liebsten bei den Fans vor der Bühne. Irgendwann war es dann soweit. Bei einem Instrumental-Teil ließ er es sich nicht nehmen und lief durch die Menge. Wenn man nicht direkt daneben stand, konnte man ihn nicht mehr sehen und so wurde es langsam etwas unruhig. Kurz darauf erschien er in der Mitte der Halle auf einer Art zweiten Bühne und es brauchte etwas, bis alle im Publikum ihn fanden. Dort blieb er nicht lange alleine. Viele Fans hatten schon vor dem Konzert auf Instagram die Vermutung geäußert, dass Querbeat kommen wird, diese bewahrheitete sich nun. Wenige Wochen vor Tour-Beginn veröffentlichte OK KID ein Geburtstagsständchen für sich selbst. Zusammen mit der Kölner Karnevalsband Querbeat performten sie dieses live. Sie spielten ihren zehn Jahre alten Song „Verschwende mich“ in einer neuen Version. Der Querbeat-Sänger Jojo stand dabei neben Jonas von OK KID zwischen dem Publikum und von der Bühne aus erhielten sie die Unterstützung von den Anderen der Bands.

Neuer Song

Die nächste Überraschung war der neue Song „Die KIDS sind alright“, den die Band zwar noch nicht herausgebracht hat (er soll am 28.4. erscheinen), aber an diesem Abend schon live performte. Auf Instagram schreibt die Band, dass sie sich wahrscheinlich noch nie so auf ein Release gefreut haben wie auf dieses: „Der ganze Track ist ein einziger Aufbruch – Schrei. (…) Wir wollen einfach wieder die geilste Version von uns selbst sein. Ja, die letzten Jahre waren echt extrem Scheiße für uns. Ja, wir waren wirklich nicht mehr weit entfernt davon, die ganze Bandsache an der Nagel zu hängen. Nicht, weil wir die Band nicht mehr über alles lieben – sondern nur aus dem Grund, dass wir uns eine Zeit lang beim besten Willen nicht vorstellen konnten, wie wir jemals wieder unseren Lebensunterhalt damit verdienen können.“ Von diesen Zweifeln konnte man jetzt nichts mehr spüren. Auch sie selbst wollen das mit dem Titel deutlich machen: Macht euch keine Sorgen, die KIDS sind alright.

Es ist noch nicht genug

Ein weiteres Highlight war die Performance des Songs „Es ist wieder Februar“ (2017), eines ihrer älteren Lieder, den sie in der Menge zwischen den Fans spielten. Jonas Schubert hatte sein Mikrofon zum Singen dabei. Moritz Rech, der eigentlich am Keyboard steht, hatte eine Akustikgitarre dabei und Raffael Kühle, der gewöhnlich am Schlagzeug sitzt, eine E-Gitarre. Das Publikum hockte sich hin und machte sich klein, damit alle die Band sehen konnten. Beim zuhören nahmen sie ihre Handys, um Licht zu erzeugen und waren ganz leise. Die Band erzeugte mit ihrer gefühlvoll-melancholischen Musik dabei eine schöne Stimmung.

Volle Bühne

Bei der Zugabe kamen dann neben OK KID nochmal alle anderen Musiker:innen des abends auf die Bühne. Zusammen mit Blumengarten und Querbeat spielten sie den Song „Verschwende mich“. Die Bühne war voll und die Musiker:innen sorgten für einen vollen, beeindruckenden Sound durch die vielen verschiedenen Stimmen und Instrumente. Jonas von OK KID und Jojo von Querbeat lagen sich nach dem Lied als Erstes in den Armen, dann stiegen die anderen mit ein. Man merkte der Band einerseits die Erleichterung, endlich wieder spielen zu können und andererseits, den Spaß und die Sympathie im Team an.

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