Die Rap- und Indieband Frittenbude hat am Wochenende bei einem Konzert im Kölner Bürgerhaus Stollwerck ihr neues Album „Apokalypse Wow“ vorgestellt und damit das Publikum ordentlich ins Schwitzen gebracht. In ihren Ansprachen zeigten sie, dass sie ihre Fans sehr mögen, nannten sie immer wieder „Mäuse“ und „Mäuschens“ und sorgten damit für ein paar Seufzer.

Mit dem Song „Time of my life“ von Bill Medley und Jennifer Warnes im Hintergrund kam die Band auf die Bühne und nahm vor dem großen Banner ihres neuen Albumcovers Platz. Aus der Perspektive der Band sah das Publikum wahrscheinlich ähnlich aus, wie das Cover selbst: bunter Mix an Menschen mit großen Augen und einem Lächeln. Der erste Song, den sie spielten, war Raveland. Es dauerte nicht lange, da bildeten sich die ersten Moshpits vor der Bühne und die Fans sprangen umher.
Technische Probleme? Ihr tragt das!
Schon nach den ersten Songs wurde deutlich, dass die Band unzufrieden mit dem Ton war. Was genau schlecht lief, haben sie nicht gesagt und gehört hat man auch nichts. Doch die Musiker waren zunächst bemüht das Problem zu beheben, nahmen es dann aber gelassen. Nach ein paar Versuchen und längeren Ansprachen, um mehr Zeit zum Beheben des Problems zu haben, nahm die Band es mit Humor: „Ihr tragt es schon. Es ist uns schon öfter aufgefallen: Umso schlechter der Sound, umso besser ist oft die Stimmung.“ Da hatte er recht, die Fans waren gut gelaunt und haben jeden Song gefeiert.
„Jetzt kommt ein antifaschistischer Song“
Die Band ist dafür bekannt, sich stark gegen rechtsextreme Gewalt und für linksautonome Antifa-Gruppen einzusetzen. Vor ihrem Song „Die Dunkelheit darf niemals siegen“ machten sich deutlich: „Jetzt kommt ein antifaschistischer Song – Moment: Alle Songs von uns sind antifaschistische Songs“. Die Fans amüsierte der Spruch. Sie kennen die Songs und die Band und wissen, wie die Musiker das meinten. In dem Song, den sie daraufhin spielten, geht es um rechtsradikale Politik, Geflüchtete, Sexismus und Vollidioten. Die Kernintention ist, dass die Dunkelheit nicht siegen soll, also nicht geschwiegen werden darf.
Neues Album
Seit ein paar Wochen ist ihr sechstes Album „Apokalypse Wow“ raus. Der Vorgänger „Rote Sonne“ erschien vor vier Jahren. Das neue Werk ist mit 12 sehr unterschiedlichen Songs musikalisch vielfältig, aber auch gewöhnungsbedürftig. Alteingesessenen Fans werden Unterschiede zu den bisherigen Songs auffallen. So sind die alten Songs etwas melodischer, während ihre neuen Songs mit dem Sprechgesang experimentieren. Bekannt wurden Frittenbude durch den Song „Mindestens in 1000 Jahren“ (2008). Den sie auch an diesem Abend spielten. Den einen sofort wiedererkennbaren Song gibt es auf ihren neuen Album leider nicht. Die Musik des neuen Albums kommt insgesamt rockiger rüber. Besonders überzeugend sind die E-Gitarren-Sounds und der elektronische Beat.
Ciao, Mäuschens
Das Konzert endete mit dem Song „Jetzt ist der Moment“, wodurch der Abend rund wurde. Wie zu Beginn beim ersten Song, ist es ein Lied, das den Augenblick besonders erscheinen lassen sollte: „Jetzt ist der Moment, und er brennt sich für immer, wie Acid in unser Gedächtnis, als glitzerndes Flimmern“. Auch wenn sich das Konzert wahrscheinlich nicht für immer ins Gedächtnis brennen wird, hat man mit Frittenbude immer eine gute Zeit. Ihre sympathische Art, ihre nachhallenden Lyrics und ihre tanzbaren Rhythmen machen gute Laune. Wenn ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr sie definitiv mal live erleben.
Hier seht ihr, wann und wo die nächsten Konzerte der Band stattfinden.
Beitragsfoto: Populärkollektiv