Was könnte besser sein, als ein Sommerabend im Kölner Tanzbrunnen mit Livemusik vom Schweizer Songwriter Faber? Ich persönlich bin ein Fan von seiner Musik und kann mir deswegen nicht so vieles vorstellen. Vielleicht kann ich euch hier jetzt auch noch von seinen klugen und polarisierenden deutschen Songs überzeugen.
Sei ein Faber im Wild
Im T-Shirt und stilvollem, lässigen Hemd steht er auf der Bühne. Seine Stirn versteckt er unter seinen wuscheligen, leicht lockigem Haar. Seine Gitarre hält er eher unkonventionell. Zwischen den Zeilen seiner Songs hüpft und dreht er sich, lacht vor sich hin, lacht seine Band an, Spielfreude pur. Er kann sich kaum halten vor Energie. So wirkt ein Konzert von Faber. Er fühlt den Song, der ziemlich ehrlich ist und einen wunden Punkt nach dem anderen berührt.
Seit seinem Debütalbum von 2017 ist Faber bekannter geworden und hat seit dem drei ausverkaufte Tourneen hinter sich, war auf Festivals und wurde von Kritiker:innen und Fans gleichermaßen gefeiert. Gemeinsam mit seiner Band (Posaune und Percussion: Tillmann Ostendarp, Bass und Cello: Janos Mijnssen, Gitarre, Percussion und Saxophon: Max Kämmerling, Piano: Silvan Koch), steht Faber nun schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne. In seinen Songs schlüpft er gerne mal in andere Rollen und findet für seine kreative Art nicht nur Befürworter:innen. Der Song „Das Boot ist voll“ aus seinem Album „I fucking love my life“ polarisiert. Der Song ist als brutales Statement an die rechtspopulistischen Spinner, die nicht nur in Deutschland zu hören sind, zu verstehen. Kurz nach der Veröffentlichung gesteht Faber ein, dass der Song vielleicht zu weit gegangen ist, er ist unzufrieden mit dem drastischen Refrain und lässt ihn durch eine neue Version ersetzen.
Seine Musik groovt
Faber bringt die Diskussionen der aktuellen Zeit auf den Punkt. Überall entstehen Ambivalenzen in dem Verhalten der Menschen. Während die einen den Planeten retten wollen und mit dem SUV zum Biomarkt fahren, schauen die anderen Pornos, können sich nicht mehr verlieben. Und Faber steht auf der Bühne, Gucci-Anzug von ’96, vollgeschwitzt, ein Glas Rotwein in der Hand und versteht die Welt und auch sich selbst nicht mehr. Er singt über das Gefühl, das Umfeld nicht mehr zu verstehen. Mit Rotweinflecken, Kippe im Mundwinkel, eine Gitarre in der Hand und ein paar Zeilen, die so kein anderer schreibt, hat er schon für einige unvergessliche Liveauftritte gesorgt.
Auf unserem letzten Konzert von Faber hat es uns sehr gefallen. Hier könnt ihr nochmal in den letzten Bericht reinlesen.
Alle Informationen zu den aktuellen FABER Tourdaten und Verlegungen findet ihr hier.
Beitragsfoto: Populärkollektiv