Meine Liebe zu K-Pop ist für die meisten, die mich und meine Texte kennen, kein Geheimnis mehr. Da mir oft vor allem die Hip-Hop lastigen Tracks gefallen, habe ich vor einiger Zeit begonnen, mich etwas intensiver auch mit koreanischem Hip-Hop auseinander zu setzen. Ich klickte mich also durch verschiedene Playlists und fand vieles, was mir gefiel. Doch eines war kaum zu übersehen: Auf den Playlists – zumindest den „beliebten“, die Spotify bei der Suche bevorzugt anzeigt – sind primär Männer vertreten. Das wollte ich natürlich nicht so hinnehmen und begann deshalb, aktiv nach weiblichen Artists zu suchen. Hier möchte ich euch vier meiner Entdeckungen vorstellen.
Disclaimer: Ich erhebe hier weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch behaupte ich, mich im koreanischen Hip-Hop auszukennen. Ich möchte euch lediglich einige Künstlerinnen näherbringen, die mir gefallen.
Moonbyul
Moonbyul kannte ich schon vor meinen Recherchen, denn sie ist die Rapperin meiner liebsten weiblichen K-Pop Gruppe Mamamoo. Mit ihrer tiefen Stimme hebt sich die einzige Rapperin der Gruppe auf angenehme Weise von den Sängerinnen ab. Zudem sticht ihr Style heraus, denn im Gegensatz zu den anderen drei Mitgliedern von Mamamoo trägt Moonbyul nie Kleider oder Röcke, sondern bleibt ihren Hosen immer treu. Damit bildet sie einen angenehmen Kontrast zu der oft hyper-femininen Darstellung von Frauen im K-Pop. Ihre Solo-Single Eclipse erschien Anfang 2020 und ich finde hier ist einfach alles gelungen: Style, Konzept und der Song selbst.
Jessi
Die Rapperin Jessi unterscheidet sich etwas von anderen koreanischen Künstlerinnen, da sie in Amerika aufwuchs und erst im Alter von 15 Jahren nach Korea zog. Sie wurde also westlich sozialisiert, was auch ihre Musik und ihren Style beeinflusst. Trotzdem singt und rappt sie auf Koreanisch und ist seit 2018 bei der koreanischen Pop-Ikone Psy unter Vertrag. Ich liebe ihren etwas rotzigen, dreisten Musikstil und ihre Badass-Art, die sie so erfrischend anders macht.
Cheetah
Die Rapperin Cheetah debüttierte 2010 als Teil des Duos Blacklist und ist damit in der schnelllebigen K-Entertainment-Welt schon ein alter Hase. Nachdem das Duo aufgelöst wird, erlangte sie Bekanntheit als Solo-Rapperin durch die Teilnahme an verschiedenen Rap-Contest-Shows. 2014 veröffentlichte sie dann ihre erste Solo-EP. Ich mag besonders ihr Album 28 Identity sehr, von dem auch der Song Bumpkins stammt.
Ash-B
Ash-B war für mich ein echtes Fundstück. Selbst in Korea scheint sie nicht allzu bekannt zu sein. Von ihr sind keine Musikvideos auf YouTube zu finden, weshalb ich euch hier eine Radio-Live-Performance verlinkt habe, die mir sehr gut gefallen hat. Ich liebe ihre schnelle Art zu rappen und ihren femininen, sassy Stil. Sie arbeitet öfter mit Queen Wa$abii zusammen, die ihr definitiv auch mal auschecken solltet.
Bonus: Good Girl – WITCH
In Südkorea gibt es viele bekannte und beliebte Casting- und Contest-Shows, an denen oft auch bereits bekannte Künstler*innen teilnehmen, die gegeneinander antreten und miteinander auftreten. In Good Girl traten 10 Hip-Hop und R&B Künstlerinnen gegeneinander an und performten in jeder Episode gemeinsam neue Songs, die extra für die Show geschrieben wurden. Es lohnt sich, ein paar Performances der Show auszuchecken. Hier möchte ich euch meinen Favoriten vorstellen. WITCH ist ein aggressiver Song mit sehr viel Power, ganz wie es mir gefällt.
Für alle, die jetzt neugierig geworden sind und etwas mehr in K-Hip-Hop reinhören möchten, präsentiere ich hier noch das Ergebnis meiner Recherche: Eine Playlist mit meinen liebsten K-Hip-Hop Songs – und das mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Frauen und Männern!
Welche koreanischen Rapperinnen magst du gern? Schreibe es mir in die Kommentare!
Beitragsbild: Gritte (Unsplash)