Good Newspaper

Ein kleines Licht am düsteren Nachrichtenhimmel

Geht es euch auch so, dass ihr beim Blick in die Zeitung oder den Social Media Feed eurer Wahl das Gefühl habt, der Großteil der Nachrichten ist negativ? Ich habe Tage, an denen ich denke, dass die ganze Welt furchtbar und alle Menschen Monster sind. Und ja, es gibt auch viel Schlimmes auf der Welt. Aber eben auch viel Gutes. Um es mal mit einem der besten Zitate-Generatoren unserer Zeit zu sagen: „Happiness can be found even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light” (Albus Dumbledore in Harry Potter and the Prisoner of Azkaban). In diesem Artikel möchte ich daher ein bisschen Licht im Nachrichtenuniversum finden in den doch sehr düsteren Zeiten.

Die Welt ist gar nicht so schlecht…

Ich suche nicht erst aktuell aktiv nach positiven Meldungen. In meinem Job ist eine meiner täglichen Aufgaben, mich mit den aktuellen Nachrichten zu dem Thema SGBV (sexualised and gender-based violence) und den Ländern Irak und Afghanistan zu beschäftigen. Ich muss vermutlich nicht mehr ins Detail gehen, um zu verdeutlichen, dass die wenigsten der Artikel, die ich in diesem Zuge lese, ein gutes Gefühl auslösen. Im Gegenteil: Es ist energiezehrend und an Tagen, an denen ich explizit ein internes Newsmailing daraus erstelle (und oft scheitere, eine positive Meldung zu finden, die relevant genug ist, um einbezogen zu werden), bin ich abends meist ganz schön ausgelaugt und sehne mich nach einem positiven Ausgleich. Doch auch die Meldungen in den hiesigen Medien lassen da häufig zu wünschen übrig, trotz Ansätzen wie dem des positiven Journalismus.

Dabei stimmt es eigentlich gar nicht, dass es so viel Negatives auf der Welt gibt. Der schwedische Wissenschaftler Hans Rosling entwickelte mit seiner Gapminder Foundation einen Test, der zeigt, dass die meisten Menschen die Welt schwärzer sehen als sie ist. Seine optimistischen Annahmen hingegen belegte Rosling stets mit Daten, z.B. in diesem TED-Talk. Das ist natürlich schön und gut, hilft aber trotzdem nicht gegen das Gefühl, dass ein Großteil der Nachrichten negativ ist, was einhergeht mit einem Gefühl, dass es auf der Welt sehr negativ zugeht.

Aktuell scheint es noch schlimmer zu sein. Zwar ist Corona und vor allem Corona-Schrecken nicht mehr das gefühlt einzige Thema in den Nachrichten, aber immer noch das vorherrschende. Dass viele der Artikel außerdem unglaublich angstschürend sind, sei nur am Rande erwähnt. Mir geht es ja jetzt um positive vibes.

Zum Glück bin ich nicht die Einzige, die sich nach mehr guten Nachrichten sehnt. Es gibt verschiedenste Angebote, um ein bisschen mehr Positivität in der Medienlandschaft zu finden, und einige davon, die ich aktuell nutze, möchte ich kurz vorstellen.

Good News

Good News ist eine App. Von Montag bis Freitag bekommt man von ihr abends eine Benachrichtigung über sechs verschiedene positive Meldungen aus den deutschsprachigen Medien des Tages. Auch wenn ich mir oft nur diese Kurzzusammenfassungen anschaue und nicht die gesamten verlinkten Artikel lese, ist es doch immer ein schöner kleiner Impuls am Abend. Wer kein Smartphone besitzt oder keine Lust oder keinen Speicherplatz für eine neue App hat, kann die Good News auch per Website, Newsletter oder Browser-Erweiterung bekommen. Was ich in der App außerdem sehr schön finde ist, dass es ein Archiv gibt, in dem man sich die guten Nachrichten aller vergangenen Tage/Wochen/Monate anschauen kann… falls denn mal eine größere Dosis nötig ist.

Quelle: goodnews.eu

what happened last week

Bei what happened last week handelt es sich um einen E-Mail-Newsletter, der montäglich ins Postfach geflattert kommt. Und dieser handelt – Überraschung – von dem, was in der letzten Woche so passiert ist. Die Politikwissenschaftlerin Sham Jaff stellt die News eigenhändig und zugänglich zusammen. Und sie sind zum größten Teil positiv! Ich will gar nicht wissen, was da für eine unglaubliche Arbeit hinter steckt, und ziehe absolut meinen Hut. Das kleine Magazin ist in englischer Sprache und behandelt Neuigkeiten aus der ganzen Welt.

Quelle: whathappenedlastweek.com

Some Good News

Wenn es einen Beweis braucht, dass gerade aktuell ein großes Bedürfnis nach positiven Nachrichten besteht, so möchte ich nur auf die Klickzahlen in Millionenhöhe von Some Good News bei YouTube hinweisen. John Krasinski, Schauspieler (The Office) und Regisseur (A Quiet Place), berichtet aus seinem eigenen Haus im Stile einer Nachrichtensendung (stilecht mit eigenem von seinen Töchtern gemaltem Logo) über gute Nachrichten, die er mit tatkräftiger Unterstützung des Internets zusammensammelt. Zudem werden Gäste hinzugeschaltet. Es hilft natürlich auch sehr, ein Promi mit den entsprechenden Kontakten zu sein, sodass man mal eben den Cast des Erfolgsmusicals Hamilton per Zoom einladen kann, einen Fan (und alle anderen Fans vor den Bildschirmen) zu besingen, oder Astronaut*innen auf der ISS dazuschalten, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wenn auch etwas amerikazentrisch, ist es auch auf dieser Seite des Ozeans eine Wohltat, sich die Videos anzusehen.

Quelle: SomeGoodNews/YouTube

tinycarerobot

Der tinycarerobot ist zwar kein positiver Nachrichtenbringer per se, aber ich freue mich einfach jedes Mal, wenn er in einem Twitter-Feed zwischen lauter Schreckensmeldungen auftaucht, darum soll er hier kurz erwähnt werden. Programmiert vom ebenfalls sehr empfehlenswerten Jonny Sun handelt es sich hierbei um einen kleinen Bot, der automatisiert kurze Meldungen postet, die einen erinnern sollen, aufmerksam an sich und andere zu denken. Das ist doch manchmal sehr hilfreich, wenn man in ein Loch an negativen Nachrichten gefallen ist.

Dies sind nur ein paar Beispiele für Stellen, an denen man sich ein paar positive Nachrichten in den Weiten des Internets holen kann. Ich bin mir sicher, es gibt noch so viele andere. Insofern schickt gerne per Kommentar, Kontaktformular, Instagram oder persönlich eure Empfehlungen für optimistische Meldungen an uns. Wir können doch alle ein bisschen mehr gute Nachrichten in unseren Leben brauchen, oder?

Beitragsbild: Branden Harvey, Unsplash

Ein Gedanke zu “Ein kleines Licht am düsteren Nachrichtenhimmel

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