It’s that time of the year again. Im Dezember tummeln sich überall die Jahresrückblicke und natürlich wollen auch wir – die Redakteurinnen des Populärkollektivs – euch unsere popkulturellen Highlights nicht vorenthalten. Aktuell findet ihr hier unsere Highlights unterteilt in verschiedene Kategorien. Weiter geht’s mit Serien.
Valeska: Lupin
Für mich die perfekte Kombi: Omar Sy, Pariser Kunstmarkt, Literaturverweise, ein bisschen Humor, ein bisschen Spannung. “Lupin” war meine Highlight-Serie in diesem Jahr. Der Protagonist Assane Diop versucht seinem großen Kindheitshelden Arsène Lupin nachzueifern und als Gentleman-Gauner ein Collier aus dem Pariser Louvre zu stehlen. Mit Geschick, Scharfsinn und ein bisschen Glück stürzt er sich in eine Mischung aus Abenteuer und Krimi. Ein schöne Erzählweise mit zahlreichen Cliffhangern und unzähligen Verweisen auf die Originalliteratur von Maurice Leblanc (1864-1941) macht Lust auf mehr… die Dreharbeiten zu Staffel 3 haben bereits begonnen.
Theresa: Kevin Kühnert und die SPD
Kevin Kühnert, der sich in der Politik als Juso-Chef einen Namen gemacht hat, wurde über mehrere Jahre von einem Kamerateam begleitet, was nun in der ZDFmediathek zu sehen ist. Man sieht seinen Aufstieg in der Partei und bekommt einen spannenden Einblick hinter die Kulissen von Kühnert als kettenrauchender Stratege und natürlich von seinen Koalitionsgesprächen. In manchen Zügen hat mich die Doku an „House of Cards“ erinnert, gerade mit den unterschiedlichen Allianzen und Vertrauen(-sbrüchen). Die meiste Zeit war ich überrascht, dass Kühnert die Kamera so tief in seine Arbeit hat gucken lassen. Definitiv sehenswert!
Alike: Caliphate (Kalifat)
Diese schwedische Serie hat mich komplett gefesselt! In Caliphate geht es darum, wie die Terrororganisation “Islamischer Staat” junge Menschen in Schweden für sich rekrutiert. Dabei kommt die fiktive Serie erstaunlich nah an reale Begebenheiten heran und schafft es, das komplexe Geflecht aus Akteuren, Interessen und Motiven differenziert und trotzdem spannend aufzuarbeiten.
Besonders mitgenommen hat mich, wie sich die Lage einer jungen Schwedin namens Pervin in der syrischen Stadt Raqqa zuspitzt. Sie hat einen auch aus Schweden stammenden Muslim geheiratet und ist mit ihm nach Raqqa ausgewandert. Sie merkt, dass sie sich und ihr Kind nicht dem Krieg opfern will und versucht, mit der Hilfe einer schwedischen Geheimdienstmitarbeiterin aus Syrien zu fliehen. Zeitgleich werden in Schweden eine Gruppe junger Mädchen in den Bann der Online-Propaganda des Islamischen Staates gezogen. Auch sie wollen nach Raqqa auswandern und sich dem Islamischen Staat anschließen.
Die Serie ist auf Netflix verfügbar und ist eigentlich schon 2020 erschienen, ist aber eine der wenigen Serien, die ich in 2021 überhaupt gesehen habe.
Jenni: Squid Game
It’s me, basic bitch Jenni. Ich muss euch wohl kaum erzählen, dass Squid Game die Erfolgsserie des Jahres war. Und ich bin voll und ganz auf den Hype-Train aufgesprungen. Die Serie hatte alles, was es braucht, um mich zu überzeugen: Die Handlung ist wahnsinnig spannend. Zum einen habe ich mit Polizist Jun-ho versucht herauszufinden, was hinter dem Squid Game steckt, zum anderen habe ich nach jeder Folge gerätselt, welches Spiel wohl als nächstes vorkommen würde. Außerdem waren die Charaktere sehr interessant – ganz besonders hat es mir natürlich Sae-byeok angetan. Nicht zuletzt haben mich die Visuals angesprochen: Die grellen Farben, die geometrischen Formen – das alles war ganz meins. Die Kapitalismuskritik geht definitiv nicht allzu tief und die Serie hat mich eher durch den Unterhaltungsfaktor als die Gesellschaftskritik in ihren Bann gezogen. Natürlich verstehe ich jede Person, der das alles zu brutal ist, denn Squid Game ist extrem brutal und wirklich nichts für schwache Nerven.
Kim: Shadow and Bone
Ich habe definitiv mehr Serien als Filme dieses Jahr geschaut, oft welche, über die ich zufällig gestolpert bin. Auf Shadow and Bone habe ich allerdings tatsächlich gewartet und in der Erscheinungswoche trafen eine Freundin und ich uns jeden Abend zur virtuellen Watchparty, um Folge für Folge gemeinsam zu schauen. Denn wir sind beide große Fans der Buchvorlage von Leigh Bardugo, insbesondere der beiden Dilogien um Six of Crows und King of Scars. Die Netflixadaption ist sicherlich kein Meisterwerk, aber zum Glück auch nicht die Enttäuschung, die sie hätte sein können, sondern sehr gute Unterhaltung. Ich werde die zweite Staffel sicherlich schauen und bin sehr gespannt auf meine fehlenden Lieblingscharaktere der Bücher.
Franzi: Druck
Meine Mitbewohnerin hat mir einige Male von dieser Serie erzählt und wie es so oft ist, vergisst man die Empfehlungen schnell mal. Doch nun habe ich endlich angefangen Druck zu schauen und kann kaum noch aufhören. Es geht um Liebe, Freundschaft und die eigene Identität und wird im im Auftrag von funk gedreht. Sie läuft auf YouTube und die Clips erscheinen täglich beziehungsweise wöchentlich, sodass Zuschauer:innen gefühlt live mit dabei sind, wenn etwas neues bei den Teenies passiert. Spannende Geschichten, glaubwürdige, alltagsnahe Erlebnisse von Jugendlichen in einem interessanten Format, das mir gefällt.