Der Festival-Sommer neigt sich leider schon wieder dem Ende zu. Wir waren auch in diesem Jahr wieder auf dem Green Juice Festival in Bonn unterwegs und es hat wie die Jahre zuvor schon nicht enttäuscht.
In diesem Jahr konnten wir schweren Herzens nur am Freitag anwesend sein. Das Heisskalt am Samstag und auch Blackout Problems noch ein Überraschungs-Set gespielt haben, versuchen wir einfach auszublenden. Denn der erste Tag des zweitägigen Festivals, der Freitag, hat auch überzeugt.
Die Anfahrt
Die Anreise mit der Bahn war leicht, auch wenn auf der Website ein anderer Weg steht als die Ansage der Straßenbahn verlautete.
Als wir ankamen haben wir uns natürlich erstmal einen Green Juice gegönnt. Das ist der Signature-Drink des Festivals und wie der Name schon sagt, ist er grün. Er schmeckt erfrischend und nach Capri-Eis.
Bei bestem Wetter schlürften wir den Drink und schauten uns das Gelände an. Wie in den vorherigen Jahren gab es in diesem Jahr viele Stände von lokalen und nationalen Firmen. Außerdem stellten sich NGOs vor. Der Tattoo-Stand war auch wieder am Start. Natürlich gab es diverse Fressbuden mit große veganer und vegetarischer Auswahl. Die Preise waren, sagen wir mal, für Festivals ok.
Newcomer Kasi
Newcomer Kasi war für mich Gen Z durch und durch. Er kam mit seinem Kumpel Antonios, der mit ihm seine Songs produziert: Süße Liebeslieder, die bestimmt auf der ein oder anderen Sommer-Playlist rauf und runter laufen. Einige Menschen kannten die Songs auch schon. So begann die Menge immer mehr zu Tanzen und mitzusingen.
Paula Carolina
Danach spielte Paula Carolina. Sie hatte schon einen Hit auf TikTok. Mir wurde der Song “Otto Normal” dort auf jedenfall sehr oft angezeigt. Mit diesem startete sie ihr Set.
Politisch, witzig, links – das beschreibt die Künstlerin ganz gut. In der Nacht zuvor hatte sie die neue Single “Extra” veröffentlicht. Deswegen hatte sie nicht geschlafen. Das merkte man jedoch nicht. Denn die Show hatte sehr viel Energie.
Ihre Band war in Latzhosen gekleidet und hat kleine Choreos für das Publikum einstudiert. Sie wussten auf jeden Fall, wie man die Menge anheizt. So haben sie zum Beispiel einen Wettbewerb gestartet, welches Festival die meisten Moshpits schafft. Das nahm das Publikum natürlich ernst und sieben Moshspits öffneten sich.
Paula Carolina hat auch Regeln für das Publikum aufgestellt. Eine war, dass wenn man im Moshpit ist, doch bitte sein T-Shirt anlässt und auch auf kleine Menschen achtet. Danke Paula Carolina!
Blond
Ein weiteres Highlight waren Blond. Sie sind nicht nur Musiker:innen, sondern einfach pures Entertainment. Sie gaben uns vier Kostümchanges sogar mit Trickkleid.
Aber auch musikalisch geht die Band unter die Haut und vor allem in die Muskeln. Man kann praktisch nicht, nicht Tanzen. Die Songs regen jedoch auch zum Nachdenken an.
Es geht viel um die Lebensrealitäten von Frauen. Dadurch fühlt man sich verstanden und bestärkt. Mit den dreien kann man viel Lachen. Das weiß man allein schon von ihrem ersten Hit „Spinaci“, der natürlich auch gespielt wurde.
Headliner Bilderbuch
Bilderbuch haben mich einerseits enttäuscht, weil sie nicht alle Lieder gespielt haben, die ich hören wollte. How dare they? Generell haben sie wenige Banger gespielt. Überraschend für mich war beispielsweise, dass sie „Spliff“ und „Barry Manilow“ gespielt haben, aber nicht „Feinste Seide“.
Dennoch war die Show großartig. Es sind unglaubliche Musiker:innen, die dort auf der Bühne standen. Maurice ist auch einfach ein Star und sein Outfit war grandios.
Als Bilderbuch spielten war es schon dunkel, heißt die Lichtshow hat ordentlich geknallt. Am Ende gab es auch Pyrotechnik. Dass heißt, wir konnten alle zufrieden und glücklich nach Hause gehen.

Ein Gedanke zu “Rezension vom Green Juice Festival 2024”