Eine Ode an die Stimme

Aufgrund der Thematik des Textes, habe ich mich überwunden eine Lesung des Textes aufzunehmen. Die Aufnahme findet Ihr hier.

Der Gesang wird als Instrument oft unterschätzt und nicht wahrgenommen, dabei ist der Gesang und auch die Stimme an sich ein essentielles Ausdrucksmedium. Im Folgenden schildere ich meine Gedanken zu der menschlichen Stimme.

Die Stimme als emotionaler Spiegel

Anhand der Stimme kann man sich leicht ein Bild von einer Person machen. Dafür gibt es keine bestimmten Regeln. Aber sobald jemand etwas sagt, entsteht ein besseres Gefühl für diese Person.

Wenn wir grade erst aufgestanden sind, hört es jeder an der Stimme, auch am Telefon. Wenn wir aufgeregt sind, zittert unsere Stimme und man fragt sich: Muss das jetzt wirklich sein? Yes, we’ve all been there, ob bei einem Referat, einem Vorstellungsgespräch oder Ähnlichem.

Die Stimme hat nicht nur etwas Persönliches, sondern auch etwas Emotionales. Wenn ich die Stimme einer nah stehenden Person höre, kann ich oft schon nach Sekunden sagen, wie sich diese fühlt oder zumindest, ob sie gut oder schlecht gelaunt ist. Die Stimme trägt etwas von Innen nach Außen, ohne Worte benutzen zu müssen.

Die Stimme als Gesang

Meister:in dieser Übertragung ist Demi Lovato. Ja, ich bin immer noch Fan-Girl. Glücklicherweise wurde ich nach den diesjährigen Grammys an die Hand genommen und mir wurde gezeigt, dass Demi schon immer so unglaublich gut singen konnte. Natürlich hat Musik generell eine hohes Potential Emotionen hervorzurufen, dennoch ist es Demis Stimme bei Live Performances, die mit den verschiedenen Emotionen spielt, das Herz erreicht und Gänsehaut hervorruft. Hier ein kleines Beispiel, bitte beachtet auch die Reaktionen der Zuschauerinnen.

Da wir grade bei den Women in Music sind, kommt hier der fast schon obligatorische feministische Absatz. Ein Grund warum der Gesang vielleicht oft unterschätzt wird, ist die weibliche Konnotation. Einst war der Gesang das erste Instrument, in welchem auch Frauen profilieren durften. Außerdem scheint es, als bräuchte der Gesang weniger Technik, um diesen ausführen zu können. Vielleicht wird der Gesang auch eben wegen der persönlichen und emotionalen Ebene unterschätzt.

Ich habe den Gesang auch unterschätzt und dieser wird als Instrument oft nicht wahrgenommen. Dabei steckt hinter gutem Gesang viel Technik. Um die Stärke wie Demi zu haben und auch das Können die verschiedenen Emotionen so zu zeigen und sogar beim Weinen Singen zu können, muss jeder viel Üben. Demis Performances zeigen auch deutlich, dass die Stimme nicht abseits des Körpers gesehen werden kann, sie kommt aus diesem hervor. Demi zieht die Kraft aus ihrem ganzen Körper, der Haltung und den angespannten Muskeln. Auch wenn wir Schreien oder eine Erkältung haben merken wir Normalsterblichen, wie die Stimme und der Köper verbunden sind.

Die Stimme als Symbol

Interessanterweise sucht Joe Jonas in Camp Rock Demis Stimme und auch Demi, oder der von Demi gespielte Charakter, sucht sich selbst und findet die innere Stimme letztendlich. Auch bei Demi hatten wir das Gefühl, dass Demi die innere Stimme gefunden hat, dass Demi ein „Skyscraper“ und „not sorry“ ist. Es ist so glaubhaft, durch die Kraft der Stimme und die Stärke, die Demi beweist indem sie Gefühle zeigt. Demi singt „so beautiful“ und „so real“, wie Ellen sagt. Dennoch fühlte Demi sich nicht gehört. Aber wie ein Phoenix entsteht Demi aus ihrer Asche und kann mit Tränen auch unsere Wunden heilen. (ok, vielleicht etwas übertrieben, allerdings eine schöne Allegorie zu folgendem Video).

Auch Beyonce will gehört werden. In Dreamgirls singt sie: „I fight with the voice you think you gave to me“, Christina Aguilera singt von der „Voice within“ und auch bei Wahlen geben wir unsere Stimme ab. Die Stimme wird oft als Metapher oder Verbildlichung verwendet. Sie scheint eine Kraft in uns zu sein, mit der wir kämpfen, Macht demonstrieren und Demokratie ausführen können. Außerdem weist die innere Stimme uns den Weg und ist für uns da, wenn es scheint, als wären wir allein.

Auch bei Arielle wird oft kritisiert, dass sie ihre Stimme für einen Prinzen aufgibt. Diese Handlung ist im übertragenen Sinne sehr problematisch, da wie eben festgestellt, die Stimme wichtig ist, um uns auszudrücken und die Stimme uns die Macht gibt unsere Ansichten zu vertreten und aufzuschreien, wenn etwas nicht stimmt. Arielle ist dies natürlich nicht bewusst und sie merkt erst später die Auswirkungen, auch wenn dies nur in Form von Zurückweisung ihres Prinzens ist, da er sie ohne ihre Stimme nicht erkennt. Rechtzeitig sorgt ihr Vater jedoch dafür, dass sie ihre Stimme wiederbekommt. Ich sehe die Problematik.

Da Arielle allerdings mein Kindheitsidol ist und mich täglich in den Schlaf gesungen hat, kann ich das leider nicht so stehen lassen. Deswegen finde ich, dass wir alle eine gute Lehre aus Arielle ziehen können, dass wir mit unserer Stimme auch uns selbst verlieren. So nämlich! Außerdem glaube ich ja sowieso, dass sie ihre Stimme abgibt um Beine zu haben und damit besser tanzen zu können. Please don’t take Arielle away from me! (Andererseits wie kann jemand freiwillig das Meer verlassen? Suspekt.)

(So eben entdeckt: Ute Lemper singt Arielle?!)

Jede:r hat eine Stimme

Singen macht Freude, auch wenn es schief ist. Believe me, I know! Das Gute ist auch, dass wir es selbst nicht unbedingt hören, wie schlecht wir singen. Interessant ist dennoch, dass wir unsere eigene Stimme anders wahrnehmen als unsere Mitmenschen und es meistens negativ wahrnehmen, wenn wir Aufnahmen unserer eigenen Stimme hören. Dabei sollten wir stolz auf diese sein. Auf den Spiegel unserer Seele.

Stimmen zusammen haben eine gewaltige Kraft, nicht nur im Fußballstadion. Auch auf Demonstrationen und vor allem bei Wahlen. Es ist nicht immer leicht die Stimme zu erheben und manchmal benötigt es auch Zeit, einen Grund dafür zu finden und den Mut aufzubringen. Dennoch ist es wichtig. Wir wollen Euch alle hören!

Zum Ende noch ein kleines Video, in dem nur wenige Stimmen meine Laptoplautsprecher bezwungen haben.

Auch erst kürzlich entdeckt: Jack Antonoff ist Mitglied von Fun.?! So viel Talent und Popmusikkultur auf einer Bühne 😮

Photo by Wei Ding on Unsplash

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