Musik-Tipp: Caroline Polachek

Avant Pop Queen on the rise

Eine Künstlerin, die euch nicht entgehen sollte, ist die New Yorkerin Caroline Polachek. Sie startet gerade mit ihrer Solo-Karriere durch, hat aber bereits eine musikalische Vergangenheit mit mehreren Bands, darunter unter anderem die Indie-Pop-Band „Chairlift“. Ihr erstes Solo-Album „Peng“ von 2019 bescherte ihr bereits ein paar kleinere Hits wie „Hit me where it hurts“ oder „So hot you’re hurting my feelings“.

Deutlich zu hören sind bei immer die Anleihen aus den Achtziger Jahren. Das setzt sie auch in ihrem neuen Album fort.

Neues Album: Desire, I Want To Turn Into You (14.02.2023)

Mit dem neuesten Album zeigt Caroline Polachek, dass sie einen wirklich einzigartigen musikalischen und künstlerischen Ausdruck gefunden hat. Manche Songs schrammen heftig an der Grenze zum Kitschigen, werden oft aber im letzten Moment gebrochen oder so überzeichnet, dass sie wie ein zwinkender Kommentar auf die Achtziger-Popballaden wirken.

Ein gutes Beispiel für Polacheks Vorliebe für die Achtziger sind die geradewegs dem Jahrzehnt entliehenen, krachenden Keyboard- und Synthie-Sounds in „I Believe“, die zwischen anerkennender Hommage und schmunzelnder Satire schwanken.

Konzert

Auch live ist Caroline Polachek beeindruckend. Davon konnten wir uns am 25. Februar 2023 in der Kantine Köln überzeugen. Erst kündigt sie an, dass sie an diesem Abend wohl erst wenige Stunden zuvor noch mit einer Lebensmittelvergiftung zu kämpfen hatte und sich deshalb ziemlich geschwächt fühle und heute „nicht so heftig tanzen“ werde wie sonst. Kurz darauf schlenkert sie aber bereits ziemlich dynamisch mit den Armen und dreht die ersten Pirouetten. Passend zu ihrem hohen Sirenen-artigen Gesang performt sie elegante Choreographien mit den Händen. Das Publikum ist begeistert und kreischt.

Auffallend ist auch, dass sie trotz überschaubarer Bühnengröße ein ausgetüfteltes Programm erarbeitet hat: Lichtshow, Videovisuals, Tanz und natürlich Instrumente und Gesang ergeben ein stimmiges Ganzes. Die Referenzen sind dabei irgendwo zwischen Whimsigothic, neo-Renaissance-Korsetten und anderen Achtziger-inspirierten Pop-Künstlerinnen wie Charlie XCX oder Christine and the Queens (mit denen sie auch ein gemeinsames Feature hat).

An dieser Stelle bleibt nicht mehr viel zu sagen außer: Hört ihre Musik, folgt ihr auf Instagram und kauft euch ihr Album oder Tickets für ihre Shows (wenn ihr Gelegenheit dazu habt)!


Titelbild: Nedda Afsari

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