It’s the start of something new..

..it feels so right to be here with you. Da ich nun Eure Aufmerksamkeit und Euch hoffentlich auch einen Ohrwurm gemacht habe, möchte ich Euch mein something new vorstellen. Mein Longboard namens Annabell und das Longboard Dancing. Ich habe letzten Sommer damit so richtig angefangen und weil der Anbruch eines neuen Jahres häufig zur Reflektion und Motivation dient, dachte ich, ich bringe Euch die positiven Auswirkungen des Neuerlernens näher. Spoiler alert: Jahreswechsel und auch Montage sind nicht zwingend notwendig, um neue Dinge zu starten und Vorhaben anzupacken. Im Sommer habe ich einen Artikel von Vice über das Skating gelesen und war erfreut, als ich dieses Thema auf meinem Feed sah, leider war der Artikel enttäuschend und hat nicht die Erfahrungen wiedergegeben, die ich gemacht habe, deswegen folgt nun meine Sicht der Dinge.

Eine wundervolle Person hat mich bereits vor zwei Jahren mit zum Ikea-Parkplatz genommen und mich ihre Longboards testen lassen. Dort erwähnte sie auch schon das Longboard-Dancing, but little did I know, wie das im Endeffekt aussieht und welche Beherrschung die Dancer:innen über das Board haben. Nach dieser Session war ich auf jeden Fall motiviert und habe mir endlich ein Longboard gekauft. Seit meiner Teenie-Zeit träumte ich davon ein sk8er girl zu sein und mit 25 war nun endlich die Zeit gekommen, dachte ich. Denn so richtig gestartet habe ich dann doch nicht, bis mein Bruder und seine Freunde das Longboard entdeckten, zunächst mit meinem probten, um sich dann Eigene zu kaufen.

Annabell und die fliegenden Rentiere

Ein neues Board habe ich dann zu meinem 26. Geburtstag bekommen. Zusammen geschraubt von meinem Bruder, mit der Hilfe der restlichen Crew. Ich habe sie Annabell getauft, weil sie auch eine wunderschöne rote Schleife trug. Die Personalisierung des Boards war bei mir auch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Leider habe ich es noch nicht geschafft den Gruppennamen in Annabell und die fliegenden Rentiere zu ändern. So träume ich weiter davon mit einer Gruppe von Menschen zu Boarden, die Geweihe an ihren Helmen tragen.

Das Erlernen neuer Fähigkeiten in einer Gruppe macht es leichter. Einerseits motiviert man sich gegenseitig und es bekommt noch eine soziale Komponente. Übung macht schließlich den*die Meister:in. So bin ich viel öfters Boarden gegangen, weil da einfach Menschen waren, die gefragt haben, ob ich mitkomme und das, obwohl ich immer viel langsamer bin.  Zu meiner Enttäuschung waren die anderen schnell besser als ich. Ein Grund ist sicherlich, dass sie schon als Teenies mit dem Skateboard angefangen hatten und so das Gefühl für das Board schon vorhanden war. Außerdem bin ich, glaube ich, etwas kreativer in meine Fantasie wie Konsequenzen und Missgeschicke aussehen könnten. Aber:

Wer plant nicht hinzufallen, der wird es auch nie richtig lernen“

oder so ähnlich, informierten mich nette Menschen in YouTube Videos. Weisheiten aus dem Sport, welche man auch auf das berufliche oder generelle Leben beziehen kann. So schloss ich mich den anderen an, um einen Berg runterzufahren, wo man dann mit dem Bus direkt wieder hochfahren kann. Dies gehört nicht zur Kategorie Longboard Dancing, sondern nennt sich Downhill. Hört sich super an, dachte ich. Dass sich der Weg unmittelbar neben eine Landstraße erstreckte, wusste ich nicht und bremsen konnte ich leider auch nicht oder zumindest nicht in dieser Geschwindigkeit. Was macht man dann? Genau, kontrolliert abspringen. Danach hatte ich zum ersten Mal seit gefühlten Jahrzehnten wieder eine Schürfwunde. Tatsächlich merkt man auch schon mit 25 Jahren so einen Rettungsabsprung-Purzelbaum am nächsten Tag mehr als eine jüngere Person. Jede Bewegung war ein Akt gefüllt mit Muskelkater. Und falls jetzt jemand glaubt, dass wenn man einmal hingefallen ist, die Angst davor sinkt: Einfach nein, einfach überhaupt nicht. Für den Tag hatte ich erstmal genug, aber die Motivation das Bremsen zu lernen war nun groß und wurde durchgezogen. Weitere Videos unterrichteten mich über bessere Verhaltensweisen und die Kontrolle des Boards.

“Don’t make the Jesus – Face your fears”

Wobei Jesus den Tatsachen ja schon ins Auge gesehen hat.. Allerdings konnte er das sicherlich etwas entspannter tun, so als Gottes Sohn. Da wären wir wieder bei dem Wörtchen Privileg, aber zurück zum Thema. Damit ist gemeint, dass man sich nicht grade hinstellen, sondern in die Knie gehen soll, leicht nach vorne gebeugt, damit man das Brett besser unter Kontrolle hat. Face your fears! Eine weitere Weisheit, die mich weitergebracht hat. Das Problem ist nicht Angst zu haben, sondern wie Du dich mit dieser verhältst und Angriff ist ja bekanntlich die beste Verteidigung. „Hörst Du mich Gefahr? Ich lache Dir ins Gesicht!“ Denke ich mir bevor es runter geht.  Motivation ist alles, solange sie anhält.  Tatsächlich ist es dieses ständige Überwinden, was diesen Sport aus macht. Man wächst so schnell über sich hinaus und lernt ständig dazu.

Nicht nur Berge und Schnelligkeit sorgen für Angstgefühle, sondern auch die Tricks und Schritte auf dem Board, wenn man sich dem Longboard Dancing ermächtigen möchte. So wurden mir netterweise Tricks gezeigt, die ich als Anfängerin angeblich gut machen kann und ich habe mir das nur angeschaut und gedacht: „Ja, auf gar keinen Fall!“ Als würde ich einfach mit dem Board hochspringen oder auf das Board, während es fährt(!), drauf springen. Ahahaha! Aber dann habe ich das einfach, tatsächlich so getan. Es kostet manchmal viel mentale Kraft. Aus diesem Grund stehe ich öfters in meiner Vorbereitungspose und warte auf das Gefühl, dass ich den Trick jetzt machen kann oder zähle, wie beim Tanzen, an: „Und 5,6,7,8!“.  Ja, meine Posen tragen gerne zur Erheiterung aller bei. Auch beim Skifahren habe ich stets dazu geneigt zu singen, oder mit mir selbst zu reden, um Hindernisse zu bewältigen. Falls wer ein Motivationscoach braucht: Call me, maybe.

Letztendlich stellte ich jedoch schnell fest, dass manche Sachen gar nicht so schwer sind, wenn ich einfach mal loslasse und meine Angst überwinde, was unglaublich befreiend ist. Diese Erfahrungen machen viel Spaß und motivieren stark. Wenn ich manchmal darüber nachdenke, wie ich am Anfang dieses Jahres noch auf dem Brett stand, welche Gefühle ich hatte und wie sich das in kurzer Zeit geändert hat, bin ich einfach stolz auf diese Entwicklung. Das heißt nicht, dass ich jetzt voll die Pro bin. Ich stehe noch ganz am Anfang. Dennoch finde ich es wichtig, auch kleine Fortschritte zu würdigen. Aus diesem Grund kann ich es nur jedem empfehlen ein neues Hobby anzufangen. Es gibt so viel Motivation und Freude auch in anderen Bereichen des Lebens. Es erweitert nicht nur den Horizont, sondern auch das Selbstbewusstsein.

Goals

Im Sommer hatte ich das Glück einen Workshop bei Giu zu machen. Bei Giu ist es einfach Ausdruckstanz auf dem Board! Es ist unglaublich! In dem Workshop für Anfänger:innen und Fortgeschrittene hab ich nochmal die Basics gelernt. Hätte ich das vorher getan, dann wäre mir vieles erspart geblieben und ich hätte mir das Puschen (Anschieben mit dem Fuß) direkt richtig antrainiert. Wenn ihr die Möglichkeit habt einen Workshop zu machen, nimmt diese wahr. Oft gibt es dort auch Boards zum Ausprobieren und denkt daran, auch wenn die Menschen euch das liebend gerne kostenlos beibringen würden, müssen diese auch irgendwie ihren Unterhalt beschreiten. Also seid nicht entmutigt, wenn der Workshop eine Teilnahmegebühr hat.

Hier ein paar Dancer:innen zur Inspiration:

Ich hoffe der Artikel hat Euch dazu motiviert auch mal wieder was Neues anzufangen, das kann man nämlich in jedem Alter und ja, am Anfang wird es schwer sein und man fühlt sich wie ein kleines Kind, das habe ich auch jetzt noch, aber es lohnt sich!

I feel in my heaaarrt the start of something new!

Falls es Menschen gibt, die die Anspielung nicht verstehen…

Beitragsbild + Fotos: Henn Twins

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