Vor langer, langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie… [gibt es potentiell Spoiler]
Der Todesstern ist vernichtet und das Imperium ist besiegt. In der ganzen Galaxie regiert nun die neue Republik und sorgt für Ordnung. In der ganzen Galaxie? Nicht ganz. Im Untergrund sind immer noch böse Mächte am Werk, die versuchen, das Imperium wieder aufstehen zu lassen. Von einem imperialen Auftraggeber bekommt ein mandalorianischer Kopfgeldjäger die Mission, ein wertvolles Objekt zu erbeuten – Und damit werden wir auch schon in den Star Wars-Space-Western reingezogen…
Es sind die Feiertage, die Zeit dehnt sich und die Dinge, die man aktuell unternehmen kann, sind sowieso eingeschränkt. Wieso dann nicht einen Monat Disney+ im kostenlosen Probeabo holen und „The Mandalorian“ Staffel 1 und 2 durch-bingen? Ob sich das lohnt, habe ich mal für euch getestet und hier zusammengetragen:
Das erste Argument, das natürlich für „The Mandalorian“ spricht, ist Baby Yoda. Der süße kleine Zwerg unbekannter Spezies sieht nicht nur goldig aus, er hat auch ganz schön Schmackes hinter den niedlichen Kulleraugen. Ich habe mir sagen lassen, manche Leute schauen nur „The Mandalorian“ für Baby Yoda… Zusätzlich können vermutlich gerade junge Eltern nachvollziehen, wie es ist, auf einmal auf ein kleines, schrumpeliges Wesen aufzupassen, das alles, was ihm in diese Wege kommt, in den Mund nimmt.

Die Serie überzeugt auch durch die klassischen Transitions, die man nicht nur aus den alten Star Wars-Filmen, sondern auch aus Western-Filmen kennt. So wird man immer wieder in die Welt der OG-Filme zurückgeworfen. Damit einher geht auch die vertraute Musik mit neuen Klängen. Die Theme-Musik für Mando versetzt mich immer wieder in freudige Erwartung.
Besonders hat mir das Storytelling gefallen. Die Serie folgt zum Teil sehr klassischen Tropes, wie zum Beispiel: Jemand kommt und bittet Mando um Hilfe, er will eigentlich nicht, aber dann hilft er doch, schafft es, das/die Monster zu besiegen und zieht weiter. Gleichzeitig spielt die Serie auch immer wieder mit dieser Erwartungshaltung und erfüllt sie immer wieder nicht.
Das sieht man besonders bei den Rollenbildern und das erfüllt natürlich mein feministisches Herz. Nicht nur gibt es gleich mehrere (!!1!) weiblich besetzte Rollen – Die Frauen und Männer erfüllen auch nicht nur stereotypische Männer/Frauenrollen. So übernimmt Mando die Position der Elternrolle und ist dabei trotz Maske meiner Meinung nach kein komplett unnahbarer Vater. Außerdem gibt es starke Frauen, Mechanikerinnen, Anführerinnen und sensible Männer. Es gibt gute Männer und gute Frauen und böse Männer und böse Frauen. Auch wird bisher (Ende Staffel 2) [Spoiler ab hier] niemand sexualisiert. Generell schafft die Serie ohne großartigen Liebesgeschichten Spannung und Liebe (vor allem durch die Vater-Kind-Liebe). Das finde ich ungemein gut.

Auch der Cast ist fantastisch. Pedro Pascal verleiht seinem Charakter trotz Maske ungemein viel Ausdruck. Gina Carana als Cara Dune ist ebenfalls stark und charismatisch und liefert regelmäßig beeindruckende Stunts ab. Carl Weathers als Greef Karga und Taika Waititi als IG-11 gefallen mir ebenfalls in der ersten Staffel sehr gut. In der zweiten Staffel überzeugen mich besonders Giancarlo Esposito als Moff Gideon und Katee Sackhoff (die übrigens auch einen netten Youtube-Kanal hat) als Bo-Katan.
Was mich immer wieder überrascht hat, waren die aufwendigen Sets, die die Serie zu bieten hatte. Es ist schon ungewöhnlich, dass alles so gut und „anders“ (im Vergleich zu Sets vorherigen Folgen) aussieht, wenn es für eine Serie gedreht wird. Zugegeben hatten die ersten acht Folgen (Staffel 1) auch ein Budget für 100 Millionen Dollar – daher kommt das vielleicht. Es ist aber auf jeden Fall toll, wie sie dieses Geld eingesetzt haben. Am besten gefällt mir vermutlich das Set des „Prison Planet“ mit seinen Scrapwalkern aus Staffel 2.

Ähnlich wie dieser Planet wurde sicherlich einiges mit CGI-gemacht, was man (bis auf am Ende 😉 ) nicht sehen konnte. Bereits bei den ersten Filmen aus den Siebzigern waren die Special Effects und CGI ja schon sehr weit entwickelt. Dem hat diese Serien nochmal ein Sahnehäubchen aufgesetzt.
So sehr ich nach etwas Negativem gesucht habe, ich habe es einfach nicht gefunden. Vielleicht habe ich noch die rosarote Brille der ersten Liebe auf, aber ich glaube einfach, „The Mandalorian“ ist rundum rund und fabelhaft. Die Serie ist eine perfekte Hommage an die alten Filme und bietet trotzdem Neues. Für mich wären es fünf von fünf Sternen und eine Empfehlung an alle, sich die Serie anzusehen! Staffel drei ist übrigens auch schon in Arbeit 😉
Beitragsbild: Disney+